Donnerstag, 26. Mai 2011

Die Löwen-Geschichte

Soo...“Jüngster“ meldet sich endlich mal wieder. Endlich mit der Geschichte zu den Bildern unten. Falls nach den langen Pausen überhaupt noch jemand liest (hallo ... echo?).

Am letzten Sonntag bin ich mit einem Kollegen nach Naankuse gefahren. Das liegt 50km vor Windhoek und ist sowas wie ein Wildlife-Reservat. Da werden Tiere aufgenommen, die in Fallen gelaufen sind oder deren Eltern (Mütter) erschossen wurden, weil sie den Farmern zu nahe kamen. Unter anderem Baboons (Affen), Geparden und eben auch Löwen.

Naja und dort kann man Touren machen und „den Tieren beim Fressen“ zuschauen, wie unsere Rezeptionistin lästert ;) Ich wusste auch erst nicht, was ich davon halten soll. Hat sowas von Zoo. Aber gut. Haben die Tour mit den oben aufgezählten Tieren gemacht. Zuerst kamen die Geparden dran. Die sind zahm und haben ziemlich katzenmäßig gemautzt und gebrummt. Sind ziemlich graziöse (wow ich kann doch noch etwas deutsch) Tiere. Die schnellsten Landtiere. Es gibt mehr Leoparden als Geparden. Und die drei, die ihr noch auf Fotos sehen werdet, liefen in eine Grube (Falle) auf einer Farm, wurden 3, 4 Tage lang darin gehalten, weil der Farmer hoffte, dass die Mutter kommt und auch in die Grube fällt (klingt lustig, isses aber nicht). Am Ende war der vierte Gepard (Geschwister) gestorben und der Farmer hat die 3 endlich nach Naankuse gegeben. Dort wurden sie per Flasche aufgezogen und sind deswegen zahm

Danach waren die Baboons an der Reihe. Eine richtig große Menge. Das sah dann wirklich nach Zoo aus. Alle sind Waisen, da beispielsweise die Mütter angeschossen/erschossen wurden, als sie schwanger waren. Die Baboons bleiben ihr Leben lang in Naankuse, da sie im Freien nicht mehr überleben könnten, ständig zu Menschen laufen würden und dann auch abgeknallt würden. Der Guide hat uns dann noch eine Geschichte über Baboons im allgemeinen erzählt. Die leben in Gruppen und schlafen auf Bäumen. Die Weibchen oben und die Männchen unten. Wenn ein Angreifer kommt, verteidigen die Männchen die Gruppe. Und wenn die Gruppe morgens aktiv ist und rumturnt etc. dann kam in der Nacht keiner um. Wurde jedoch ein Gruppenmitglied getötet, dann ist die ganze Gruppe morgens total ruhig, bewegt sich kaum und trauert quasi. Fand ich ziemlich interessant.

Als drittes kamen wir dann zu den Löwen. Auch 3 Stück. 2 Weibchen und ein Männchen. Mehr weiß ich nicht ;) MAN DAS WAR EINDRUCKSVOLL!! :) Die waren alle „100% wild“ (wie der Guide vorher meinte). Das Männchen kam an den Zaun gerannt und wollte uns attackieren. Und glaubt mir, Löwen werden nicht umsonst Könige genannt. Wow. Einfach absoluter Wahnsinn. Ich glaub Löwen bestehen nur aus Muskeln. Du hast echt das Gefühl da steht ein Schwergewichtsboxer vor dir. Da möcht man keine Antilope sein. Es war ein Zaun und ein kleiner Holzzaun einen Meter hinter dem Zaun. Und dennoch bist du automatisch zurückgewichen, wenn der Löwe auf dich zu gerannt kam und geknurrt hat. Der Guide hat auch ein paar Sachen erzählt, die ich jedoch kaum mitbekommen hab. War so fixiert. Mein Kollege war besorgt, dass der Zaun zu niedrig sei. Und der Guide meinte: Ja, manchmal springt der Löwe hoch, wenn er das Fleisch reinwirft. Und dann ist sein Körper zur Hälfte über dem Zaun (der Höhe des Zaunes nach). Der Zaun war über 2 Meter hoch.
Ich kann mich nur wiederholen: Es blieb noch nichtmal Zeit für Gänsehaut, so plötzlich stand der Löwe mit gefletschten Zähnen und brumment wie ein Sportwagen auf Speed vor dir.

Ich kann das nicht in Worte fassen. War auch zu fixiert, um ein Video davon zu machen.
Und: Auch wenn es nur ein Tagesausflug war und die Tour insgesamt nur 1,5h gedauert hat (also das genaue Gegenteil unserer 10-tägigen Tour im Okavango-Delta)... ich kann schon verstehen, warum die Leute sagen: Beim dritten Mal Afrika bleibst du da.

Selbst mein Kollege (Namibier) war total aufgedreht auf dem Rückweg. Hat den Wächter am Tor der Anlage gefragt, ob er schonmal einen Löwen gesehen hat ;) Und er meinte, jetzt müsse er alle der big five (Löwe! (muss am Anfang stehen!), Nashorn, Elefant, Giraffe und Nilpferd) sehen. Ich hab die jetzt alle hinter mir ;) Und beim nächsten mal Afrika gibt’s dann den Löwen in freier Wildbahn mit richtigem Wrooooooaar! Ich glaub dann hab ich alles erlebt, wofür man auf der Erde wandeln kann :) Eisbär fehlt noch hmmmm
Ich schreib mich grad in einen Rausch ;) Kommt nach Afrika (Namibia, Botswana, Kenia). Sowas vergisst man sein Leben nicht mehr und es verändert einen, jedenfalls für eine Zeit.

Arbeit läuft grad auch prima. Schreib an einem weiteren Artikel für die KAS. Ist insgesamt ziemlich spaßig, auch wenn es manchmal frustrierend ist, wenn man nicht weiterkommt oder auf Input warten muss (beispielsweise Interviewtermine oder Dokumente von anderen Institutionen). Diese Woche haben wir ein Interview für den Artikel gemacht. War ziemlich interessant. Naja, grad bin ich etwas ... wie sagt man? Ich sitz zwischen zwei Stühlen? Hmm ist nicht so ganz passend. Ich hab eine Idee und sollte der Chef das erlauben, dann wäre das das i-Tüpfelchen auf einem tollen Praktikum. Naja, ich hab etwas Bammel, dass es nicht klappt und die „vorfreudige“ Hoffnung darauf dann zunichte gemacht ist. Naja ... genug der Geheimniskrämerei. Ich lass euch davon wissen, wenn es klappt und falls nicht ... diejenigen, die es am Ende interessiert, denen erzähl ich es dann lieber persönlich. Hach blöd das hier so zu schreiben. Ich weiß nie, wie viel ich von der Arbeit schreiben darf, da mich der Chef so auf Verschwiegenheit eingeschworen hat ;)

Achja. Heute ist Feiertag. Ich bin zu einer guten Zeit gekommen. Ist schon der dritte glaub ich ;) Und Freitag geht’s für das Wochenende nach Swakopmund an die Küste. Fahr mit einer Freundin (der Rezeptionistin). Sie hat dort eine Freundin und da können wir dann gut unterkommen. Hab mich bei einer Wüsten-Tour angemeldet, Dünen und Getier sehen. Mal schauen, ob ich die beiden anderen auch zu Touristen machen kann. Gibt dort auch ein Aquarium mit Haien :)


Was gibt es sonst noch? Hab ich schon von dem Typ im Blaumann erzählt, der den entgegengesetzten Weg zur Arbeit hat? Treff ihn jeden morgen auf dem Weg zur Arbeit und wir grüßen uns freundlich. Ich weiß nicht, ob das ein Highlight ist, weil ich so lang in Berlin gewohnt hab ... Naja. Ich würde gern mal einen Tag mit ihm tausch en. Gucken wohin er jeden morgen geht. Ob er einen festen Arbeitsplatz hat (hier laufen so viele im Blaumann rum oder werden mit dem Pick-Up für Tagesjobs abgeholt und stehen dann zu 5t oder gar 10t auf der Ladefläche).

Sodann...haltet die Ohren steif. Und passt auf, dass euch kein Löwe über den Weg läuft.

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